Aquarien sind gut für die Seele

Aquaristikfans ahnten es schon lange, jetzt ist es auch wissenschaftlich bestätigt: Der Blick in die Unterwasserwelt auf Fische, Garnelen und Co. entspannt und fördert das Wohlbefinden. An einem sanft plätschernden Flüsschen stehen, das Wasser beobachten oder sein Auge über eine liebliche Landschaft streifen lassen – immer wieder bestätigen Untersuchungen, dass solche ruhigen Momente in der Natur die Menschen zur Ruhe kommen lassen.

Dass diese Form der Entspannung auch Aquarien und die darin lebenden Fische bieten, haben jetzt Forscher des National Marine Aquarium in Plymouth nachgewiesen. Dort sind die riesigen Wasserbecken schon lange ein Publikumsmagnet. Als eines der Becken restauriert und nach und nach neu mit Wasserbewohnern bestückt wurde, nutzten die Wissenschaftler die Gelegenheit zu einer kleinen Studie.

Besucher unter Beobachtung

Die Forscher beobachteten die Besucher, die sich das neue Aquarium anschauten und maßen dabei verschiedene Parameter. Vor allem wurde hierbei der Blutdruck und der Puls gemessen, um so Rückschlüsse über das Stresslevel der jeweiligen Person ziehen zu können. Zusätzlich wurden die Besucher mithilfe von Fragebögen nach ihrem Befinden befragt. Darin gaben die Probanden Auskunft über ihr seelisches Wohlbefinden. Das Ergebnis war eindeutig: „Wir konnten zeigen, dass die Unterwasserlandschaften einen positiven Effekt auf die Stimmung der Menschen hatten“, erklärt die federführende Forscherin Deborah Cracknell.

Viel zu gucken

Den Fischen in Ihrer Unterwasserwelt zuzuschauen hatte also einen messbaren, stressreduzierenden Effekt auf die Zuschauer. Je länger sich die Besucher im Betrachten der Fische verlieren konnten, desto größer war dieser Effekt. Deutlich wurde dies, da die Wissenschaftler zu drei verschiedenen Zeitpunkten Daten erhoben hatten. Zum ersten Mal, als das Aquarium nur mit Wasser befüllt, also ohne Bewohner war. Dann ein zweites Mal, als der halbe Besatz der Tiere sich im Becken befand und ein letztes Mal, als das Aquarium mit allen Fischen und Pflanzen fertig eingerichtet war. Dabei fanden die Forscher heraus: je mehr Tiere im Aquarium zu sehen sind, desto stärker ist die Wirkung. Die Herzfrequenz der Besucher senkte sich durch den Blick ins Aquarium und sie fühlten sich entspannter.

Oasen der Entspannung

Gerade große Aquarien-Erlebniszentren sehen bisher ihre Aufgabe primär im pädagogischen Bereich und möchten vor allem aufklären. „Dabei können sie noch ganz andere Vorteile bieten“, meint die Co-Autorin der Studie Dr. Sabine Pahl. Denn gerade in stressigen Zeiten könnten Unterwasserwelten als Oasen der Ruhe und Entspannung fungieren – besonders für Menschen, die keine Möglichkeit haben, die Natur genießen zu können. Die Fische beim Schwimmen im Wasser zu beobachten und sich über eine längere Zeit darin verlieren reduziert den Stress und hilft somit länger gesund zu bleiben. Dabei muss es nicht unbedingt ein riesiges Aquarium sein, so Cracknell: „Auch für kleine Aquarien, die man Zuhause haben kann, wurde bereits mehrfach gezeigt, dass sie einen beruhigenden und stressreduzierenden Effekt auf den Körper haben.“
 
Daher sind Aquarien für jeden eine gute Idee und nicht nur für den erfahrenen Aquarianer. Neben ihrer beruhigenden Wirkung bieten sie zudem den Vorteil, dass der Aufwand für die richtige Pflege nicht sehr hoch und nicht übermäßig zeitintensiv ist. Dennoch sollte die Pflege nicht zu kurz kommen, denn nur ein gut gepflegtes Aquarium ermöglicht es gesunde Fische zu halten, ist schön anzusehen und tut dann auch Ihrer Gesundheit gut. Außerdem ist ein schön eingerichtetes Aquarium mit verschiedenen Aquarienpflanzen und unterschiedlichen Fischen und Tieren in jedem Zuhause ein schöner Blickfang und Entspannung für die Seele – nicht nur für Sie auch für Ihre Gäste.