Grün im Aquarium: Pflanzen vorbereiten und einsetzen

Wenn Sie in die Aquaristikabteilung eines Zoofachgeschäftes gehen, werden Sie schnell feststellen, dass nicht alle Pflanzen gleich verpackt werden. Körbe, Bündchen, sogar in abgeschlossenen Töpfchen werden sie verkauft. Diese verschiedenen Verpackungsarten entscheiden, wie die Pflanzen eingesetzt werden müssen. Bei jeder Verpackungsart gibt es andere Dinge zu beachten – Sie müssen nicht nur darüber Bescheid wissen, welche Wasserparameter die richtige für die ausgewählte Art sind, sondern auch, wie Sie sie auf das Aquarium vorbereiten müssen. Hier erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die verschiedenen Pflanzen richtig einsetzen.

Pflanzen im Gitterkorb

Pflanzen im Gitterkorb sieht man am häufigsten im Handel. Befolgen Sie diese drei Schritte, um sie einzusetzen:

Pflanzen im Bund

Pflanzen im Bund sollten Sie in folgenden Schritten vorbereiten:

1. Entfernen Sie gegebenenfalls Ring oder Bleimanschette, mit dem die Stecklinge zusammengehalten werden.
2. Spülen Sie die Pflanze unter fließendem Wasser ab.
3. Kürzen Sie die Stecklinge, indem sie beschädigte Wurzeln und Blätter entfernen.
4. Pflanzen Sie das Exemplar ein, indem Sie den blätterlosen Teil des Stiels in den Boden setzen. Tipp: Am einfachsten geht das mit einer Pinzette.

Beim Pflanzen von Stecklingen sollten Sie darauf achten, den einzelnen Pflanzen genügend Platz zu lassen und mit Abstand in den Bodengrund zu setzen. So können die Exemplare ihre Wurzeln und Blätter in Frieden entfalten und ungehindert wachsen.

In-vitro-Pflanzen

Pflanzen, die In-vitro verkauft werden, sind ein Sonderfall. Sie werden gesondert gezüchtet und bringen unter Garantie weder Schnecken noch Krankheitserreger oder andere ungewollte Mitbringsel in Ihr Aquarium.

1. Entfernen Sie das Nährmedium unter fließendem Wasser von den Pflanzen.
2. Achten Sie darauf, dass alle Wurzeln so weit wie möglich intakt bleiben – In-vitro-Pflanzen sind meist sehr klein und brauchen alles an Wurzeln, um gesund zu wachsen.
3. Teilen Sie vorsichtig große Portionen in kleinere Teile, um sie im Aquarium zu verteilen.
4. Setzen Sie die Pflanzen vorsichtig in vorher gebildete Kuhlen im Bodengrund ein.

Um das Nährmedium zu entfernen, können Sie die Pflanzen auch alternativ mit den Wurzeln voran in eine Schale mit frischem Aquariumwasser legen. Nach einer Stunde sollten sich große Teile des Nährmediums gelöst haben.

Aufsitzerpflanzen

Aufsitzerpflanzen sind beliebt, um Dekorationsgegenstände ins Gesamtbild einzufügen und natürlich aussehen zu lassen.

Aufsitzerpflanzen aus dem Topf:

1. Entfernen Sie vorsichtig den Korb und das Substrat unter fließendem Wasser.
2. Entfernen Sie alte oder beschädigte Blätter.
3. Setzen Sie die Pflanze auf den Dekorationsgegenstand. Damit die Pflanze nicht nach oben treibt und Zeit hat sich festzusetzen, können Sie Faden oder einen geeigneten Pflanzenkleber nutzen.

Sonderfall Moos:

Moos kann unter den gleichen Schritten vorbereitet werden wie andere Aufsitzerpflanzen auch. Beim Befestigen der Pflanzen sollten Sie aber darauf achten, dass nur eine Lage auf der Dekoration aufliegt. Die Halme sollten sich nicht überlagern oder Klumpen bilden, um das Wachstum nicht zu behindern.

Schwimmpflanzen

Schwimmpflanzen sind größtenteils unkompliziert und brauchen keine großen Vorbereitungen. Sie sollten kurz unter fließendem Wasser abgespült werden und sind dann schon bereit. Manche Arten haben sehr lange Wurzeln, die in ästhetischer Hinsicht stören können – es ist durchaus in Ordnung, diese Wurzeln ein Stück weit zu kürzen, solange man der Pflanze noch etwas zum Leben lässt.

Tipps

Wenn Sie die Pflanzen oder deren Wurzeln kürzen, sollten Sie ein scharfes Messer oder eine Schere verwenden. Kneifen Sie Pflanzenteile nicht mit dem Fingernagel ab! Durch den Druck werden Teile des Gewebes zusammengepresst und beschädigen die Pflanze. Vielleicht fragen Sie sich, warum man die einzelnen Pflanzen abspülen sollte, bevor Sie sie in Ihr Aquarium einsetzen. Diese Maßnahme soll das Wasser aus dem Fachhandel von den Pflanzen entfernen. Es könnten Schadstoffe oder Dünger in zu hoher Konzentration an den Pflanzen anhaften. Gerade die Steinwolle ist oft in Dünger getränkt, der in zu großen Mengen das Algenwachstum in Ihrem Aquarium begünstigt, oder empfindliche Bewohner schaden kann. Indem Sie die Pflanzen abspülen, und die Steinwolle so gut wie möglich entfernen, verringern Sie das Risiko. Bei In-vitro-Pflanzen, die steril gezüchtet werden, gibt es diese Gefahr nicht. Das Nährmedium ist aber sehr reichhaltig an Mineralien und Zucker, die zu Wassertrübung führen können.

Starthilfe: Dünger hinzugeben

Nachdem Sie alle neuen Pflanzen in Ihrem Aquarium eingesetzt haben, können Sie das Wasser düngen, um den Neuankömmlingen den Einstieg zu erleichtern. Beachten Sie, dass neue Pflanzen aber Flüssigdünger nur schwer aufnehmen können, weil sie sich erst an ihre neue Umgebung gewöhnen müssen. Wenn Sie also nicht schon andere Pflanzen regelmäßig düngen, sollten Sie für zwei Wochen nur ein Fünftel der Dosis nehmen, die auf der Packung steht. Bodengrunddünger wie PlantaStart empfiehlt sich, da die Nährstoffe nicht so einfach von Algen aufgenommen werden wie beim Flüssigdünger. Wie Sie sehen, gibt es einiges zu beachten – aber es wird sich schnell eine Routine einfinden. Hier erfahren Sie, wie eine wöchentliche Pflegeroutine aussehen könnte. Sind Sie ein Einsteiger in die Aquaristik und müssen Sie noch entscheiden, wie Ihr zukünftiges Aquarium aussehen soll? Finden Sie geeignete Anfängerfische und Pflanzen!