Orange, schwarz und weiß gestreift – der Clownfisch ist ein echter Hingucker. Dank seinem Wiedererkennungswert ist er schon lange ein Star der Meerwasser-Aquaristik. Aber nicht nur sein Aussehen macht ihn zum spannenden Wasserbewohner, er hat außerdem noch ein paar erstaunliche Tricks auf Lager.
Clownfische gehören zu den Anemonenfischen und sind in freier Wildbahn an den Korallenriffen im tropischen Indopazifik zu finden. Die zwei bekanntesten sind der Echte Clownfisch (Amphiprion percula) und der Falsche Clownfisch (Amphiprion ocellaris). Letzterer erreichte durch den Film „Findet Nemo“ einiges an Berühmtheit.
Schutzanzug gegen Nesselzellen
Der Falsche Clownfisch ist wie alle Clownfische ein heimatverbundenes Tier: Der Fisch wohnt die meiste Zeit an oder in oder im Schutz ganz spezieller Arten von Seeanemonen. Diese sind eigentlich nicht gerade für ihre Freundlichkeit bekannt. Die Tentakel der Anemonen sind mit giftigen Nesselzellen besetzt, mit denen sie Fische und andere Kleintiere betäuben, um sie anschließend zu vertilgen. Der Clownfisch bleibt vom Gift allerdings unbehelligt, die Anemone „erkennt“ ihren Untermieter und wendet ihre Nesselfalle erst gar nicht bei ihm an. So kann sich der Clownfisch frei zwischen den Tentakel bewegen und ist dort vor hungrigen Fressfeinden geschützt.
Hausmeisterliche Tätigkeiten
Der Clownfisch revanchiert sich mit ein paar Hausmeisterdiensten für die Gastfreundlichkeit der Anemone. Er hält ihre Tentakel sauber und verjagt zum Beispiel Falterfische, die die Anemone sonst vertilgen würden. Das harmonische Miteinander zum gegenseitigen Nutzen dieser zwei so unterschiedlichen Tierarten nennen Biologen Symbiose.
Diese Wohngemeinschaft ist eine fürs Leben – in Einzelfällen verbleiben Clownfische in freier Wildbahn bis zu 35 Jahre in ihrer Seeanemone, in Gefangenschaft immerhin bis zu 20 Jahre. Hilfreich ist dabei sicherlich, dass sie nicht größer als neun bis elf Zentimeter werden.
Bei Bedarf Geschlechterwechsel
In einer Seeanemone lebt nicht nur ein Clownfisch allein, meist ist dort eine ganze Gruppe zu finden. In der Regel handelt es sich dabei um ein Weibchen, das mit mehreren Männchen zusammenlebt. Dabei haben Clownfische ein ausgeklügeltes System, damit das Geschlechterverhältnis immer stimmig ist. Denn die Clownfische kommen alle als Männchen zur Welt und wachsen so auf – aber nur das zweitgrößte kann sich auch fortpflanzen. Das stärkste – und größte – Tier ist dagegen immer ein Weibchen. Erst wenn sie stirbt, wechselt das größte Männchen das Geschlecht und wird jetzt selbst zum Weibchen. Dabei bilden sich auch seine Geschlechtsorgane um, sodass es künftig selbst Eier legen kann – mithilfe des Männchens, das aus der Reihe der unfruchtbaren Männchen nach oben rückt und ebenfalls geschlechtsreif wird.
Fleißiger Eierleger
Die sesshafte Lebensweise und einfache Brutpflege der Clownfische machen sie zu einem der wenigen Meerwasserfische, die auch gut nachgezüchtet werden können. Wer den farbenfrohen Clownfisch im eigenen Meerwasser-Aquarium halten möchte, ist so nicht mehr auf Wildfänge angewiesen, sondern sollte sich Tiere aus Nachzuchten holen. Diese gelten außerdem auch als deutlich gesünder beziehungsweise robuster als Wildfänge.