Sie haben sich dafür entschieden, in die Aquaristik einzusteigen. Glückwunsch! Sie wollen sich einem belohnenden Hobby widmen, welches auf der ganzen Welt Faszination auslöst. Aber es gibt viel zu beachten – gerade für Anfänger kann die Informationsflut abschreckend wirken. Auch beim Einrichten des ersten Aquariums stellen sich viele Fragen. Immerhin ist es nicht damit getan, einen Glaskasten mit Wasser zu füllen und ein paar bunte Fische einzusetzen. Um ein wenig Licht für Sie ins Dunkel zu bringen, beschreiben wir Ihnen in sieben Schritten, was Sie tun müssen, um Ihr erstes Süßwasseraquarium in Betrieb zu nehmen!
Inhaltsverzeichnis
- Das passende Modell
- Die Planung – welche Fische sollen es sein?
- Die Installation des Aquariums
- Einrichtung
- Wasser marsch!
- Einlaufphase
- Einzug ins neue Heim
1. Das passende Modell
Die erste Frage, die Sie sich stellen müssen, scheint einfach: Welches Aquarium soll es sein? Für Anfänger sind allgemein eher Aquarien mit großen Fassungsvermögen zu empfehlen. Das Wasservolumen kann Anfängerfehler auffangen, ohne die Fische zu sehr zu belasten. Allerdings müssen Sie auch Platz für Ihr neues Prachtstück haben – und möglichst so platzieren, dass Sie Ihre zukünftigen Mitbewohner beobachten können. Sie sollten sich also Gedanken darüber machen, wo in Ihrem Zuhause Platz für ein Aquarium ist, und wie groß es werden darf. Die Größe beeinflusst auch wieder, welche und wie viele Fische Sie in Zukunft halten können. Je größer das Aquarium, desto größer die Auswahl – aber das bedeutet nicht, dass kleine Aquarien nicht vielfältig gestaltet werden können. Erfahren Sie mehr über Aquarien als Designelement!
2. Die Planung – Welche Fische sollen es sein?
Die Auswahl an Zierfischen ist groß. Es gibt so viele hübsche Arten – wie soll man sich da nur entscheiden?
Nicht alle der Schmuckstücke sind für Anfänger geeignet. Einige Arten sind sehr empfindlich, sodass die Haltung für Einsteiger schnell frustrierend wird, und eher etwas für erfahrene Aquarianer ist.
Jede Art hat ihre eigenen Ansprüche an ihre Umgebung und an die Wasserparameter (damit sind die Wasserwerte und die Temperatur gemeint). Außerdem vertragen sich nicht alle Fische miteinander.
Am besten beginnt man mit robusten, anfängerfreundlichen Fischen – erfahren Sie hier, welche Fische am besten für Anfänger geeignet sind!
Sie sollten sich im Voraus klar machen, was für Vorstellungen Sie haben. Am besten suchen Sie sich eine Art aus, die Sie gerne halten würden, und bauen den Rest Ihres Besatzes um diese herum auf. Diese Fische sollten ähnliche Ansprüche haben, damit sich alle in Gemeinschaftshaltung (ein Aquarium mit mehreren Fischarten) auch wohlfühlen. Machen Sie gern eine Liste und lassen Sie sich im Zoofachgeschäft Ihres Vertrauens beraten. Sollte Ihnen das für den Anfang zu viel sein, können Sie auch ein Artenbecken einrichten – also ein Aquarium, welches nur eine Fischart beherbergt. Die Planung ist hier unkomplizierter.
Haben Sie sich für die Fische entschieden, die Sie halten wollen, und die mit der Größe Ihres Beckens zufrieden sind, sollten Sie sich Gedanken über die Ausstattung machen.
Manche Arten brauchen viel Bepflanzung zum Verstecken, andere wenig, wieder andere benötigen Holz im Aquarium, andere freie Schwimmfläche. Zum Glück gibt es viel Auswahl, um die Bedürfnisse der Fische zu decken. Außerdem müssen Sie zwingend auch zugehörige Technik anschaffen. Zierfische stammen oft aus tropischen Gebieten und brauchen warmes Wasser, also eine Heizung. Meistens werden Heizstäbe verwendet. Auch ein Filter ist Pflicht, genau wie die passende Beleuchtung. Schauen Sie, was Ihre Fische brauchen und schaffen Sie es passend zu Ihrem Becken an.
3. Die Installation des Aquariums
Aquarien sind schon leer ganz schön schwer – voll eingerichtet sind sie für die meisten Menschen kaum noch zu bewegen. Deswegen sollten Sie Ihr Aquarium an seinen vorgesehenen Platz bringen, bevor Sie überhaupt den Bodengrund einfüllen.
Der Bodengrund selbst muss per Hand von Ihnen gewaschen werden, bevor Sie ihn einfüllen können. Es ist egal, ob es sich dabei um Kies oder Sand handelt, oder ob er als gewachsen verkauft wird. Es entsteht immer Abrieb, der sich im Becken verteilen und das Wasser vernebeln kann.
Am einfachsten geht das, indem Sie kleine Portionen des Bodengrunds in einen Eimer füllen, mit klarem Leitungswasser bedecken und umrühren, bis das Wasser trüb ist. Das können Sie dann vorsichtig abschütten und den Vorgang wiederholen, bis das Wasser klar bleibt.
Sollten Sie Bodendünger für die Bepflanzung zugeben wollen, müssen Sie den nicht waschen.
Wenn Sie den gesamten Bodengrund ausgespült haben, können Sie etwas Wasser in das Aquarium füllen und dann vorsichtig den Kies oder Sand verteilen. Das Wasser sorgt dafür, dass keine Luftblase eingeschlossen werden.
Vorn sollte die Schicht ungefähr drei Zentimeter hoch sein, hinten mindestens fünf, damit die Pflanzen gut Wurzeln schlagen können.
Wenn Sie den Bodengrund verteilt haben, können Sie die Technik im Aquarium platzieren.
Achtung, nehmen Sie weder den Filter, noch die Heizung „auf dem Trockenen“ in Betrieb! Die Geräte werden dadurch beschädigt.
Außerdem sollten Sie darauf achten, dass sie an einem Ort eingesteckt werden, der nicht so leicht von Spritzwasser erreicht wird.
4. Einrichtung
Haben Sie die grundlegende Technik eingebaut, können Sie mit der Einrichtung beginnen, und Ihr Aquarium nach Ihren Vorstellungen gestalten. Falls Sie Inspiration brauchen: Erfahren Sie mehr über Aquascaping!
Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwei Schritte – das ‚Hardscaping‘ und das ‚Softscaping‘.
Beim Hardscaping setzen Sie Wurzeln, Steine oder ähnlich solide Elemente ins Becken. Die Dekoelemente sollten allesamt vor dem Einsetzen abgewaschen werden. Passen Sie bei der Platzierung auf, die Glasscheiben nicht zu beschädigen!
Holzelemente sollten Sie vorher schon für mehrere Stunden in Wasser getaucht haben, damit sie nicht an der Oberfläche treiben.
Drücken Sie die Dekoration leicht in den Bodengrund, um Halt zu gewähren.
Das Softscaping ist der zweite Schritt, bei dem die Pflanzen platziert werden. Hierfür sollten Sie das Becken zur Hälfte mit Wasser auffüllen. So können Sie die Pflanzen leichter einpflanzen. Achten Sie auf eine passende Temperatur, ansonsten könnten die Pflanzen einen Temperaturschock erleiden.
Lösen Sie die Plastikteile (bspw. den Pflanzkorb) von der Pflanze und bedecken Sie ihre Wurzeln mit ausreichend Bodengrund. Es sollte nichts mehr vom Wurzelwerk zu sehen sein.
5. Wasser marsch!
Wenn Sie zufrieden mit der Einrichtung Ihres Aquariums sind, können Sie es komplett mit Wasser füllen. Viele Aquarien haben eine Grenzmarkierung um zu zeigen, bis wo sie gefüllt werden sollten. Ist das nicht der Fall, füllen Sie bis ca. 3 cm unter der Oberkante auf.
Während Sie das Wasser einfüllen, kann der Strahl den Bodengrund aufwühlen. Um das zu verhindern, können Sie einen Teller dort platzieren, wo das Wasser auf den Grund treffen würde.
Trotzdem wird das Wasser zu Anfang wahrscheinlich trüb sein, und vielleicht lassen einige Pflanzen Blätter, aber das ist normal. Fischen Sie die Pflanzenreste ab, damit der biologische Abbauprozess die Wasserwerte nicht belastet.
Überprüfen Sie, ob der Filter und die Heizung ordnungsgemäß eingetaucht sind, meist befinden sich auch auf den Geräten Markierungen.
Zum Schluss sollten Sie Wasseraufbereiter und Pflanzendünger als Starthilfe hinzugeben, das Licht anschalten und schon können Sie die Anfänge Ihrer ersten Unterwasserwelt bestaunen.
6. Einlaufphase
Technik installiert, Aquarium eingerichtet, Wasser eingefüllt – jetzt fehlen nur noch die Fische, oder? Auf den ersten Blick ja, auf den zweiten nicht ganz. Bevor Zierfische in Ihr Aquarium einziehen können, muss sich zunächst ein biologisches Gleichgewicht bilden. Wichtige Filterbakterien müssen sich zunächst bilden und vermehren, damit sich die Zierfische wohlfühlen können. Als Grundlage für die Entwicklung können Sie einen Bakterienstarter verwenden. Das Mittel ersetzt das biologische Einfahren eines Aquariums, alle hierfür benötigten Bakterien werden dem Wasser zugegeben. Das erspart dem Aquarianer das lästige Warten, bis er Fische einsetzen kann.
Achtung: neue Wasserpflanzen besitzen beim Kauf in der Regel einen hohen Anteil an Dünger und weiteren Chemikalien, die sie wieder ans Wasser abgeben können. Eine Folge ist ein Nährstoffüberschuss im Wasser. Daher ist ein Wasserwechsel in der ersten Woche der Einlaufphase von 25-50 % ratsam.
Hier können Sie sich genauer darüber informieren, was Wasserwerte sind und welche Bedeutung sie im Aquarium haben
7. Einzug ins neue Heim
Wenn das Aquarium nun eingerichtet ist, die Wassertemperatur erreicht ist und alle Wasserparameter stimmen, dürfen die Fische einziehen. Achten Sie darauf, das Aquarium zunächst nur schwach zu besetzen, z.B. mit ein paar Garnelen, Schnecken oder Welsen. So ist es am stressfreisten für die Tiere.
Auch die Anreise kann aber für Ihre Fische sehr anstrengend sein – hier beantworten wir die Frage, wie Sie Ihre Fische beim Transport schützen können.