Über das „Licht im Aquarium“ wird in der Aquaristikszene oft heiß diskutiert. Es gibt unendlich viele Ratschläge und sichere Rezepte für die richtige Beleuchtung. In diesem Zusammenhang fallen physikalische Fachbegriffe, die man erst einmal nachschlagen muss und manchmal kommt es dadurch zu Missverständnissen. In der Aquaristik sollte man die Zusammenhänge, wenigstens die wichtigsten physikalischen und biologischen Abläufe kennen. Erst dann kann man die neuesten technischen Geräte selbst kritisch beurteilen und ist nicht mehr auf die „Fachmeinung“ anderer angewiesen.
Das Aquarium mit einer Vielfalt an Pflanzen fordert eine gewisse Mindestqualität der Beleuchtung. Wo es Pflanzen gut geht, fühlen sich auch Fische und andere Wasserbewohner wohl. Im Folgenden wird das Licht physikalisch betrachtet und so lernt man alle wichtigen Fachbegriffe kennen, um für sich die ideale Beleuchtung im Aquarium einzurichten.
Das Lichtspektrum
Das Licht ist eine elektromagnetische Strahlung aus verschiedenen Wellenlängen. Diese sind auf die Netzhaut in unserem Auge abgestimmt und deshalb können wir sie sehen. Weil das Licht aus einer Reihe aus verschiedenen Wellenlängen besteht sagt man auch, dass es sich aus einem Spektrum verschiedener Lichtfarben zusammensetzt. Das für uns sichtbare Spektrum erstreckt sich über den Bereich von 380nm (Nanometer) bis 780nm. Man nennt die Farben auch Regenbogenfarben. Sie nehmen nur einen kleinen Teil aller elektromagnetischen Strahlen ein.
Wie definiert man Helligkeit?
Man hat den Eindruck, dass das Aquarium abends heller ist als tagsüber. Dennoch ist die Helligkeit, also die Beleuchtungsstärke des Aquariums die gleiche. Die Begriffe Helligkeit oder starkes und schwaches Licht sind subjektiv, jeder empfindet das Licht anders. Daher sollte man eher die Begriffe Lumen und Lux verwenden, um die Helligkeit zu beurteilen. Als Lichtstrom bezeichnet man das Licht, das von einer Lichtquelle ausgeht. Er wird in Lumen (lm) gemessen. Die Beleuchtungsstärke („Helligkeit“) gibt an wieviel Lumen senkrecht pro Quadratmeter Fläche auftreffen:
Beleuchtungsstärke (Lux) = Lichtstrom (Lumen) / Fläche (qm)
Was ist die Farbtemperatur?
Die Aquariumlampe soll nicht nur das Aquarium ausleuchten, sie soll auch die Pflanzen zum gesunden Wachstum anregen. Deshalb benötigt man eine Kombination aus intensivem Licht mit heller Beleuchtungsstärke sowie einer geeigneten Farbtemperatur zur naturnahen Ausleuchtung damit das Aquarium zum Eyecatcher wird. Die Farbtemperatur bestimmt die Farbe der Lichtstrahlen und wird in Kelvin ausgedrückt.
Wie breitet sich das Licht im Aquarium aus?
Die Aquariumbeleuchtung sollte immer vorne und mittig möglichst wasseroberflächennah installiert werden. Denn schon auf dem Weg zur Wasseroberfläche lässt die Lichtintensität nach und in einer Wassertiefe von 20 cm beträgt die Lichtmenge nur noch die Hälfte des Wertes an der Wasseroberfläche. Licht breitet sich geradlinig aus deshalb spricht man auch von Lichtstrahlen. Wenn Licht von einem Medium in ein anderes strahlt z.B. von Luft in Wasser wird es von der Wasseroberfläche abgelenkt. wenn es nicht senkrecht auftrifft. Das menschliche Auge nimmt diesen Knick nicht wahr und lässt das Aquarium kürzer erscheinen. Je tiefer also das Aquarium ist desto schöner ist die Optik denn kürzer erscheint es nach der Einrichtung von ganz alleine! Kein einziger Lichtstrahl bleibt von seiner ursprünglichen Quelle bis zum Auftreffen auf einen Gegenstand gleich. Auf dem Weg wird er abgelenkt oder zerstreut. Das Wasser absorbiert und reflektiert ebenfalls. Auch wird das Spektrum des weißen Lichts nicht gleichmäßig absorbiert. Je tiefer man sich in einem Gewässer aufhält desto blauer erscheint es. Das liegt daran, dass blaues Licht am wenigsten und rotes Licht am meisten „geschluckt“ wird.