Bodengrund im Aquarium

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Der Bodengrund sollte beim Einrichten eines Aquariums nicht unterschätzt werden. Denn der Bodengrund ist einer der Grundlagen für das biologische Gleichgewicht in Aquarien. Er versorgt die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen. Gleichzeitig bietet der Boden den Fischen Orientierung.

Braucht ein Aquarium ein Bodengrund?

Die Versorgung der Pflanzen mit wichtigen Mineralien.

Über die Wurzeln nehmen Pflanzen verschiedene Mineralstoffe aus dem Bodengrund auf, die sie für ihr Wachstum benötigen. Pflanzen sind besonders wichtig für das biologische Gleichgewicht im Aquarium, da sie Nutzstoffe wie Ammoniak oder Ammonium verbrauchen. Dadurch werden die Wasserwerte positiv beeinflusst. Außerdem betreiben sie Fotosynthese und produzieren damit lebenswichtigen Sauerstoff. Genauere Informationen zur Sauerstoffproduktion der Pflanzen finden sie hier.

Orientierung der Fische

Obwohl die meisten Fischarten kaum Kontakt mit dem Aquarienboden haben, ist dieser für sie wichtig. Denn der Grund des Beckens bietet den Fischen Orientierung. Da der Boden nicht das Licht reflektiert, wissen die Fische wo oben und unten ist. Dadurch stehen sie besser im Wasser. Dies unterstützt letztlich das Wohlergehen der Aquarienbewohner.

Gründelnde Fische

Besonders wichtig ist der Bodengrund für gründelnde Fische wie Panzerwelse (Corydoras) und Antennenwelse (Ancistrus). Diese Arten leben am Grund des Aquariums und suchen diesen nach Nahrung ab.

Bodengrund im Aquarium einrichten: Der Aufbau

Nährstoffsubstrat: Die Nahrung der Pflanzen

Zu empfehlen ist ein Bodengrund, der aus zwei verschiedenen Teilen besteht. Als erstes sollte ein Nährstoffsubstrat eingebracht werden. Dieses versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen, um ein natürliches und gesundes Wachstum langfristig unterstützen zu können. Insgesamt sollte dieser Teil ungefähr ein Drittel des gesamten Bodengrundes ausmachen.

Kies & Sand: Der sichere Halt

Als zweites wird auf das Nährstoffsubstrat eine Kies- oder Sandschicht gegeben. Diese Schicht soll den Unterwasserpflanzen halt geben, damit sie gerade stehen und aus dem Substrat ihre Nährstoffe beziehen können.

Tipp

Die Farbenpracht der Fische kommt besonders bei einem dunklen Bodengrund zur Geltung. Egal ob brauner, grauer oder schwarzer Kies der Kontrast lässt die roten und orangen Farben der Fische leuchten.

Die Schichtung

Der Bodengrund sollte leicht nach hinten ansteigen. Dies wird als „Terassenbildung“ bezeichnet. Die Ansteigung des Bodens erzeugt einen Eindruck von Tiefe. Damit wird eine harmonische Unterwasserlandschaft erzeugt.

Die verschiedenen Substrate

Allgemeines

Generell sollten bei der Auswahl des Substrats eines beachtet werden – unabhängig davon, welches Substrat letztlich bei der Einrichtung des Aquariums verwendet wird. Der Boden des Aquariums darf keine Stoffe in das Wasser abgeben. Denn besonders wenn Kalk in das Wasser gelangt, kann dies den GH-Wert stark beeinflussen.

Kies

Der Kies ist wohl das beliebteste Substrat. Jedoch sollte bei der Auswahl einiges beachtet werden. Zuerst ist die Körnung entscheidend. Der Kies sollte nicht zu fein sein. Ansonsten ist die Durchlüftung des Bodengrundes gestört. Besonders wichtig ist, dass der Kies nicht scharfkantig ist. Gründelnde Fische wie Panzerwelse können ihre Bartel an scharfkantigen Kies verletzten, wenn sie am Boden nach Futter suchen.

Laub

Manche Aquarianer benutzen Laub, um den Bodengrund ihres Aquariums einzurichten. Damit soll das natürliche Biotop der Fische nachgebildet werden. Das Laub hat neben der naturnahen Optik weitere Vorteile: Es kann bei der Strukturierung des Bodengrundes helfen. Gleichzeitig nutzen es die Fische als Versteck für ihre Ruhephasen oder als Laichsubstrat. Aus unseren Wäldern eignet sich vor allem Buchen- und Eichenlaub, da es sich sehr langsam zersetzt. Falls Sie Laub in Ihr Aquarium einbringen, sollten Sie die Wasserwerte häufig kontrollieren.

Erde: Bodengrund aus dem eigenen Garten?

In den Anfangsjahren der Aquaristik war es üblich Erde in das Aquarium einzubringen. Die Erde wurde anstelle des Nährbodens bei der Einrichtung des Beckens verwendet. Hiervon ist aber abzuraten. Die Folge wäre, dass die Wasserwerte sehr stark schwanken. Noch schlimmer wäre dies, wenn Blumenerde aus dem Garten eingesetzt werden würde. Vor allem Blumenerde kann dazu führen, dass “milchiges Wasser” im Aquarium entsteht. Diese Wassertrübungen bedeuten einen starken Sauerstoffmangel, der für alle Lebewesen sehr schädlich ist.

Die Wahl der Farbe

Auch die Wahl der Farbe spielt eine wichtige Rolle. Fische sind eine dunkle Farbe des Bodengrundes gewohnt. Denn der natürliche Bodengrund besteht meist aus braunem Schlamm, dunklem Flusskies und -sand. Wie bereits angesprochen, reflektiert der dunkle Boden das Licht nicht und hilft den Fischen bei der Orientierung.
Ein weißer Bodengrund kann genau das Gegenteil bewirken, da dieser das Licht der Aquarienbeleuchtung reflektiert. Dies hat mehrere mögliche Folgen. Die Fische können schreckhaft sein und schlecht im Wasser stehen. Denn ihre Orientierung wäre in diesem Fall gestört. Genauso kann ein heller Boden Auswirkungen auf die Färbung der Aquarienbewohner haben.

Die Pflege des Bodengrundes

Mit der Zeit sammelt sich ein brauner Belag auf dem Bodengrund an. Dieser nennt sich Mulm. Er besteht aus abgestorbenen Pflanzenresten, Fischausscheidungen und eventuellen Futterresten. Viele Aquarianer sehen den Mulm als „Dreck“ an. Dabei hat dieser seinen Nutzen: Er stellt einen natürlichen Dünger dar. Das Absaugen des Mulms ist größtenteils nicht notwendig. Wenn der Bodengrund gereinigt wird, gehen wichtige Mineralstoffe verloren. Darunter leiden die Aquarienpflanzen und letztlich das gesamte Aquarium. Eine Ausnahme bilden größere Mulmansammlungen. Diese können beim Wasserwechsel abgesaugt werden. Oft bilden sich die Ansammlungen hinter der Dekoration, unter dem Filter oder in den Ecken des Aquariums. Ansonsten benötigt der Bodengrund keinerlei weiterer Pflege.

Hinweis

Falls der Mulm ein dauerhafter Bestandteil Ihres Aquarium sein, sollten sie eines beachten. Die im Mulm lebenden Bakterien verbrauchen zusätzlichen Sauerstoff. Deshalb sollte eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet sein. Hierzu kann eine Membranpumpe verwendet werden.

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