Nano-Aquarien: Faszination im Miniaturformat

Aquarien sind ein echter Hingucker in jeder Wohnung. Sie strahlen eine faszinierende Ruhe aus und ziehen so schnell die Blicke auf sich. Und das aus gutem Grund: Ein Aquarium kann der Besitzer frei gestalten, seine Kreativität ausleben und seinen Vorlieben ganz anpassen – Bepflanzung, Dekoration und Bewohner kann jeder selbst zusammenstellen. Leider bietet nicht jede Wohnung Platz für ein Prachtstück mit 200 Litern Fassungsvermögen, geschweige denn für einen Unterschrank. Das bedeutet aber nicht, dass es gar keine Möglichkeit gibt, sich der Aquaristik zu widmen. Die Lösung heißt: Nano-Aquarium.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Nano-Aquarien?
  2. Sind Nano-Aquarien für Anfänger geeignet?
  3. Welche Tiere fühlen sich im Nano-Aquarium wohl?
  4. Besonderheiten der Pflege
  5. Fazit

1. Was sind Nano-Aquarien?

Nach Definition des TVT e.V. zählen alle Aquarien, die weniger als 54 Liter Fassungsvermögen haben, zu den Nano-Aquarien. Häufig sieht man sogenannte Nano-Cubes beworben, also Nano-Aquarien in Würfelform. Aber auch Aquarien mit rechteckiger Grundfläche können zu den Nano-Aquarien gehören – es kommt schlicht auf die Literzahl an. Am beliebtesten sind Nano-Aquarien mit 10 und 30 Liter Fassungsvermögen.
Die kleinsten Exemplare finden schon auf dem Schreibtisch oder im Regal einen schönen Platz.
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2. Sind Nano-Aquarien für Anfänger geeignet?

Aufgrund ihrer geringen Größe und damit scheinbar geringerem Arbeitsaufwand werden Nano-Aquarien von Einsteigern in die Aquaristik gern in Betracht gezogen. Je kleiner, desto einfacher, richtig? Leider nein.
Natürlich, theoretisch gesehen gibt es aufgrund der kleinen Fläche weniger Arbeit, aber Nano-Aquarien sind eher für fortgeschrittene Aquarianer geeignet. Das liegt am geringen Wasservolumen. Anfänger müssen sich erst ins Hobby einarbeiten – es ist klar, dass da hin und wieder ein kleiner Fehler passiert, der die Wasserparameter durcheinanderbringt. Bei einem 10- oder auch 30-Liter-Aquarium kann das allerdings fatale Auswirkungen für die Tiere haben, während beispielsweise ein 100-Liter-Becken kleine Schwankungen mit seinem großen Wasservolumen auffangen kann, und deswegen einsteigerfreundlicher ist. Es gilt also: Je größer das Wasservolumen, desto stabiler die Wasserparameter.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Ihr erstes Aquarium auf Fische vorbereiten können, sind Sie hier genau richtig!

3. Welche Tiere fühlen sich im Nano-Aquarium wohl ?

Für eine dauerhafte Haltung ausgewachsener Zierfische sind vom BMEL mindestens 54 Liter Fassungsvermögen vorgesehen. Dementsprechend ist es gesetzlich untersagt, Fische in Nano-Aquarien zu halten – auch sogenannte Nano-Fische brauchen mehr Platz, als mit 30 Litern Fassungsvermögen geboten werden kann – die Haltung wäre Tierquälerei. Auch, wenn die Fische eine geringe Körpergröße haben, haben sie Ansprüche an ihren Lebensraum, denen ein Nano-Aquarium einfach nicht entsprechen kann.
Aber das bedeutet nicht, dass Ihr Nano-Aquarium bewohnerlos bleiben muss! Es gibt noch andere, wunderschöne Wasserwesen, um dem faszinierenden Schauspiel im Miniaturformat Leben einzuhauchen.

Zwerggarnelen eignen sich sehr gut für die Haltung im kleinen Aquarium. Sie sind in vielen, bunten Farbvarianten und Musterungen zu haben und geben in einer Gruppe ein sehr schönes Bild ab.
Zebragarnelen, Blue Pearl Garnelen oder grüne Garnelen sind nur Beispiele für die Vielfalt an Varianten. Zwerggarnelen sollten in Gruppen von 8 – 10 Tieren gehalten werden.
Wie immer, wenn Sie die Haltung von mehreren Arten planen, müssen Sie darauf achten, welche Ansprüche an die Wasserparameter die verschiedenen Exemplare haben. Informieren Sie sich und suchen Sie sich die Arten aus, deren Bedürfnisse sich ähneln. Erfahren Sie hier mehr zu Garnelen im Aquarium!

Schnecken sind nicht nur nützliche kleine Tierchen, sondern auch für die Haltung in Nano-Aquarien geeignet. Die meisten Arten sind wahre Algenfresser und räumen im Aquarium auf, indem sie tote Pflanzenreste wegputzen. Allerdings sollte ihnen genug Futter geboten werden, damit sie nicht beginnen, sich an gesunden Pflanzen zu vergreifen.
Schnecken sind nicht nur nützlich, sondern oft auch hübsch anzusehen – mit elegant geformten Häusern und ausgefallenen Mustern.
Geeignet für Nano-Aquarien sind unter anderen Blasenschnecken, Posthornschnecken, Tellerschnecken und Geweihschnecken.
Erfahren Sie mehr zu Schnecken im Aquarium!

4. Besonderheiten der Pflege

Wegen des geringen Wasservolumens braucht ein Nano-Aquarium einen geeigneten Filter, damit die empfindlichen Bedingungen stabil bleiben können. Im Handel sind mittlerweile speziell für kleine Aquarien ausgelegte Filter erhältlich.
Innenfilter für Nano-Aquarien sind meist sehr kompakt und aufgrund ihrer geringen Größe für das kleine Wasservolumen gut geeignet. Allerdings sollte man beachten, dass junge Garnelen durch die Ansaugeschlitze ins Innere des Filters geraten und dort verenden können. Für ein Zuchtbecken sind Innenfilter also nur geeignet, wenn ein entsprechender Ansaugschutz vorhanden ist.
Schwammfilter mit Luftheber werden ebenfalls im Aquarieninneren angebracht. Für Garnelennachwuchs ist diese Art von Filter absolut ungefährlich. Gleichzeitig kann dieser Filter ins Aquariendesign eingebunden werden, indem man ihn beispielsweise mit Javamoos bepflanzt. Dafür kann der Filter durch aufsteigende Luftblasen etwas lauter sein als andere Innenfilter.
Die Filter in einem Aquarium bauen einen Stamm nützlicher Bakterien auf, die bei der Wasserreinigung behilflich sind. Um diesen Bakterienstamm nicht unnötig zu dezimieren, sollte der Filter nur gereinigt werden, wenn sich das Wasser im Aquarium trübt oder der Ausstrom an Wasser sich verändert.

Ein Wasserwechsel sollte wöchentlich durchgeführt werden, wobei ca. 25% des Wasservolumens ausgetauscht werden sollten. Außerdem empfiehlt es sich, auf regelmäßiger Basis den Mulm, den Tiere unweigerlich verursachen, abzusaugen, damit er die Wasserwerte nicht beeinflusst.

5. Fazit

Nano-Aquarien sind doch aufwendiger, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Die Unterhaltung eines so kleinen Aquariums ist eine Herausforderung – aber zeigt noch einmal, wie vielfältig das Hobby Aquaristik eigentlich ist.
Falls Sie als Einsteiger doch von dem kleinen Cube abgeschreckt sind, finden sie hier ein paar anfängerfreundliche Fische und Becken für Erst-Aquarianer!