Schnecken im Aquarium

Zebra-Rennschnecke (Neritina natalensis) - Schnecken im Aquarium

Insbesondere große Aquarien laden dazu ein, sich eine bunt schillernde und vielseitige Unterwasserwelt für seine eigenen vier Wände einzurichten. Denn je größer das Becken ist, desto mehr Platz finden Fische, Pflanzen, Schnecken und sonstige dekorative Objekte. Nicht immer sind Schnecken im Aquarium gewollte und bewusst eingesetzte Bewohner. Und dennoch finden sie ihren Weg hinein. Häufig werden sie auch unbemerkt, unter Umständen auch als Laich, zusammen mit neuen Pflanzen eingesetzt. Grundsätzlich sind Schnecken im Aquarium nicht zwangsläufig eine Plage. Sie können auch nützlich sein und beispielsweise Futterreste verwerten oder auch Algen fressen. Auf diese Weise können sie Fäulnisherde im Substrat verhindern und zugleich das Wachsen des Wurzelwerkes der Pflanzen begünstigen. Schnecken können entweder gemeinsam mit Fischen oder aber auch für sich allein gehalten werden. Die nützlichen Helfer sind somit oftmals nicht nur schön anzusehen, sondern bekämpfen zugleich auch die Algen in Aquarien. Erst bei einer starken Massenvermehrung können Schnecken zu einer Plage und somit zu Pflanzenschädlingen werden. Welche Schneckenarten existieren, wann sie als Plage gelten und zu entfernen sind, erfahren Sie im nachfolgenden Abschnitt.

Schneckenarten für das Aquarium

Die Posthornschnecke (Planorbarius corneus) ist aus der Familie der Tellerschnecken (Planorbidae) und erinnert, wie es der Name bereits vermuten lässt, an ein Posthorn. Sie sind zudem in schönen Färbungen, beispielsweise in rot oder braun, zu entdecken und lassen das Aquarium in ihren verschiedensten Farben erstrahlen. Auch bei langjährigen Aquarianern ist diese Schneckenart äußerst beliebt.

Posthornschnecke (Planorbarius corneus)

Tellerschnecken (Tropidiscus spec.) gehören zu der Ordnung der Wasserlungenschnecken. Sie sind sehr klein und werden nur etwa 3-5 mm lang. Außerdem sind sie flach und spiralig. Tellerschnecken sind, wie alle Wasserlungenschnecken, zwittrig. Das bedeutet, sie können nicht nur andere befruchten, sondern sind auch zur Selbstbefruchtung fähig. Der besondere Nutzen der Tellerschnecken (Posthornschnecken) ist jener, dass sie Futterreste, Grünalgen und sogar Blaualgen verwerten. Sie setzen sich nur selten an gesundem Blattwerk ab und verwerten in der Regel nur abgestorbene oder stärker beschädigte Blätter, die eine Pflanze bereits abgeworfen hat.

Apfelschnecken (Pomacea) zählen zu der Familie der Süßwasserschnecken und sind nach wie vor beliebte Schnecken für das heimische Aquarium. Die erste für die Aquaristik entdecke Apfelschnecke ist die spitze Apfelschnecke (Pomacea diffusa). Sie ist zwar heutzutage grundsätzlich noch sehr beliebt, allerdings beherbergt die Gattung Pomacea viele Pflanzenfresser, die als invasive Arten große Schäden verursachen.

Apfelschnecke (Pomacea) - Schnecken im Aquarium

Aus diesem Grund wurde 2013 ein Import- und Handelsverbot für alle Pomacae-Arten ausgerufen. Die anderen Gattungen der Apfelschnecke (Afrpomus, Asolene, Felliponea, Forbesopomus, Lanistes, Marisa, Pila und Saulea) seien hiervon jedoch nicht betroffen.

Die Malaiische Turmdeckelschnecke (Melanoides tuberculata) ist eine lebendgebährende Schneckenart. Sie halten sich vorwiegend am Bodengrund auf, wo sie in erster Linie auf Nahrungssuche sind. Sie sind tendenziell nachtaktiv. Sie arbeiten dann auf dem Bodengrund oder sind an der Aquarienscheibe aktiv,die sie gründlich reinigen.

Malaiische Turmdeckelschnecke (Melanoides tuberculata) - Schnecken im Aquarium

Auch tagsüber suchen sie den Bodengrund unermüdlich nach Futter- und Pflanzenresten ab. Dies ist dahingehend vorteilhaft, dass Fäulnisstellen verhindert werden, indem der Boden aufgelockert und mit Sauerstoff versorgt wird. Dies ermöglicht ein gesundes Pflanzenwachstum, das auch sichtbar ist. Turmdeckelschnecken sind daher in einem Aquarium nahezu unverzichtbar. Sie sollten tendenziell in nicht zu weichem Wasser leben, da sie den Kalk für den Bau ihres Gehäuses benötigen. Die Wassertemperatur sollte dabei nicht unter 20° C sinken.

Die Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis) wird sowohl Spitzhorn-, Schlammspitz- oder Spitzschlammschnecke genannt. Sie wird zwischen 4,5 und 7 cm groß und zählt damit zu den größten Wasserlungenschnecken in Mitteleuropa. Abhängig von ihrem Lebensraum können ihre Gehäuse stark variieren. An Brandungszonen großer Seen treten sie mit tendenziell verkürzten Gewinden und einer breiteren Mündung auf.

Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis) - Schnecken im Aquarium

In bewegten Gewässern bilden sie am äußeren Mündungsrand einen Haken aus, mit dem sie sich beispielswiese an Schilfhalmen festklammern können. Mit einem Alter von etwa 10 Wochen sind Spitzhornschnecken geschlechtsreif und können sich vermehren. Sie heften dann sogenannte Laichschnüre an Wasserpflanzen an, die insgesamt bis zu 200 Eier aufweisen können. Diese schlüpfen, abhängig von der Temperatur des Wassers, nach ungefähr 14 Tagen und sind dann bereits komplett entwickelt.

Die optisch besonders ansprechende Zebra-Rennschnecke (Neritina natalensis) ist in Asien beheimatet und häufig in unseren Aquarien vorzufinden, da sie besonders gut für die Vergesellschaftung geeignet ist. Gehalten werden können diese kleinen Schnecken in mittelhartem Wasser mit einem pH-Wert von 6,5 – 8,0und einer Temperatur zwischen 20 und 28° Celsius.

Zebra-Rennschnecke (Neritina natalensis) - Schnecken im Aquarium

Der besondere Vorteil von Zebra-Rennschnecken ist der, dass sie reine Algenfresser sind. Sie gelten als wahre Algenvernichter, die zudem nicht nur die Scheiben der Aquarien, sondern auch die Pflanzen und Dekoobjekte gründlich reinigt. Die kleinen Schnecken mit dem gelb bis hellbraun gefärbten Zebramuster können bereits in kleinen Aquarien ab 30 Litern gehalten werden. Die Zebra-Rennschnecke kann sich in Süßwasseraquarien nicht vermehren. Sie legen zwar ihre Eier an jeglichen Oberflächen wie Scheiben, Wurzeln, Steinen etc. ab, jedoch schlüpfen diese nicht. Eine Vermehrung ist in Süßwasser somit ausgeschlossen. Zudem wird ihre Attraktivität dadurch erhöht, dass sie Rotalgen (Pinsel- und Bartalgen) fressen.